Studien • LINK Panel
47 % der 25- bis 64-Jährigen glauben, später in Rente gehen zu müssen: Pessimismus bei der Altersvorsorge
LINK • 23. Januar 2023
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Laut einer Studie von Swiss Life, genannt «<Goldener Ruhestand> – wie lange noch?», haben viele Pensionierte in der Schweiz erhebliche Vermögenswerte, die sie meist nicht aufbrauchen, dafür aber vererben wollen. Die Studie thematisiert die Herausforderungen, die das Altersvorsorgesystem in der Schweiz derzeit meistert und welche Reformen benötigt werden und wurde von Swiss Life in Zusammenarbeit mit LINK durchgeführt. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf dem (Ent-)Sparprozess, den Pflegekosten sowie auf dem Thema (Ver-)Erben im Rentenalter.
Die zugrundeliegenden Daten wurden durch LINK im Januar 2022 in zwei repräsentativen Umfragen, telefonisch unter den 65- bis 75-jährigen und online unter den 25- bis 79-jährigen sprachassimilierten Teilnehmer/innen aus der Deutsch- und Westschweiz, erhoben. Die Studie basiert zudem auch auf Daten des Bundesamts für Statistik (BFS), des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) und des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Die Pensionierten beurteilen ihre finanzielle Situation mehrheitlich als gut und im Durchschnitt besser als die Bevölkerung unter 65. Gleichzeitig sind die 25- bis 64-Jährigen in Bezug auf ihre eigene Altersvorsorge pessimistisch: Laut der Studie rechnen 47 % von ihnen damit, erst später in den Ruhestand gehen zu können als heutige Pensionierte und 73 % glauben, selbst mehr sparen zu müssen als die aktuelle Generation von Pensionierten. Ausserdem befürchten 58 %, im Alter dereinst finanziell schlechter abgesichert zu sein als heutige Pensionierte.
Sicherung des Ruhestands: Pensionierte sparen weiter
Ein interessanter Aspekt der Studie ist die Tatsache, dass Pensionierte im Durchschnitt ihr Vermögen nicht aufbrauchen, solange sie zuhause wohnen. Gemäss Daten des Bundesamts für Statistik lebten 2020 34 % der Menschen ab 65 Jahren in einem Haushalt, der weiterhin Geld auf die Seite legte. Lediglich 22 % von ihnen zehrten von ihrem Vermögen oder verschuldeten sich – die restlichen 44% gaben etwa so viel aus, wie eingenommen wurde.
Die Höhe des Einkommens und des Vermögens hat einen Einfluss auf die Sparneigung. Zwar zehren reichere Pensioniertenhaushalte nicht häufiger vom Vermögen als Haushalte mit wenig Erspartem. Je grösser das Vermögen (und das Einkommen), desto eher sparen Haushalte im Rentenalter allerdings weiter. Entsparende Haushalte können den Vermögensverzehr im Idealfall so einteilen, dass die Ersparnisse bis zum Lebensende reichen. Allerdings gehen nur 48 % der 65- bis 75-Jährigen, die in Haushalten mit selbstdeklariertem Vermögensverzehr leben, von diesem Szenario aus.
Vorbereitung auf die Pflegebedürftigkeit im Alter
Ein weiteres wichtiges Thema, das in der Studie angesprochen wird, ist die Pflege im Alter. Mindestens jede zweite Person nach 65 Jahren stirbt im Pflegeheim, und Pensionierte müssen durchschnittlich mit etwas mehr als 1 bis rund 1,5 Jahren Heimaufenthalt rechnen. 20 % der 65- bis 75-Jährigen gehen ernsthaft davon aus, dass sie im Alter pflegebedürftig werden. Allerdings hat sich nur ein Drittel der Befragten bisher mit den Kosten eines Pflegeheimaufenthalt auseinandergesetzt: Die durchschnittlichen Heimkosten werden von der Bevölkerung auf CHF 6’000 geschätzt, obwohl sie tatsächlich bei CHF 10’000 liegen. Da der vor den Ergänzungsleistungen selbst zu tragende durchschnittliche Kostenteil etwa CHF 6’000 beträgt, ist der angenommene Wert jedoch realistisch.
Pensionierte mit Vererbungsziel sparen häufiger
Weiterhin zeigt die Studie, dass ungefähr ein Drittel der 65- bis 79-Jährigen im Laufe ihres Lebens mindestens CHF 100’000 geerbt haben. Obwohl diese Schätzung auf eher wenigen Beobachtungen beruht und damit nur ungefährer Natur ist, dürfte die Grössenordnung realistisch sein. Es ist nicht überraschend, dass Pensionierte, die Erbschaften erhalten haben, finanziell zufriedener sind als diejenigen, die nichts oder wenig geerbt haben. Auch potenzielle Erblasser haben eine Verbindung zum Thema: Für 57 % der 65- bis 75-Jährigen ist es ein Ziel, einen Teil ihres Vermögens an nahestehende Personen zu vererben. Pensionierte, die dieses Ziel haben, sparen zudem häufiger als diejenigen, die dies nicht als wichtig erachten.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Website von Swiss Life.
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