Studien • Behörden / öffentliche Einrichtungen
Bürokratiemonitor 2022: Administrative Entlastung dank fortschreitender Digitalisierung
LINK • 24. Mai 2023
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Der neueste Bürokratiemonitor des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) zeigt, dass 60 % der über 1’500 befragten Unternehmen die administrative Belastung als eher hoch oder hoch wahrnehmen – die wahrgenommene Belastung ist damit im Vergleich zur letzten Befragung von 2018 leicht gesunken. Dieses und weitere Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1’525 Unternehmen durch LINK im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) im Herbst 2022. Ziel des Bürokratiemonitors ist es, dem subjektiven Aspekt der Belastung aufgrund von gesetzlichen Vorschriften auf allen Stufen (Bund, Kantone, aber auch Gemeinden oder internationale Vorschriften) Rechnung zu tragen und empirische Grundlagen dazu zur Verfügung zu stellen.
Starke Belastung in den Bereichen Bauvorhaben, Lebensmittelhygiene und Bewilligungen
60 % der befragten Unternehmen empfinden durch gesetzliche Vorschriften eine hohe oder eher hohe Belastung. Ausserdem nehmen 60 % eine Zunahme der administrativen Belastung wahr. Insbesondere in den Bereichen Bauvorhaben (67 %), Lebensmittelhygiene (56 %), Ein- und Ausfuhr (55 %), Einholen von Bewilligungen (53 %) und Ausbau Produktionsanlagen (51 %) fühlen sich viele der befragten Unternehmen stark belastet. Im Gegensatz dazu empfinden die meisten Unternehmen (mehr als 70 %) die Belastung in den Bereichen Handelsregister/SHAB, BVG, Unfallversicherung/SUVA und AHV als gering. Hochgerechnet ergeben sich für KMU mit mindestens drei Mitarbeitenden in der Schweiz monatliche externe Kosten von rund 525 Millionen Franken für regulierungsbedingte administrative Aufwände, was jährlich rund 6.3 Milliarden Franken entspricht.
Unternehmen fordern Vereinfachung und Digitalisierung
In der Befragung hatten die Unternehmen auch die Möglichkeit, konkrete Verbesserungsvorschläge einzubringen. Die Mehrwertsteuer wurde (wie bereits in der letzten Befragung 2018) als wichtigste zu vereinfachende gesetzliche Vorschrift genannt. Weiterhin schlugen die Unternehmen besonders häufig vor, Abläufe zu standardisieren und zu vereinfachen und die Digitalisierung als Instrument zu nutzen. Ebendiese hat in den letzten Jahren zu einer spürbaren administrativen Entlastung geführt, laut den befragten Unternehmen insbesondere durch die Zunahme von Online-Angeboten wie dem Online-Schalter für Unternehmen Easygov.swiss.
Für weitere Informationen verweisen wir gerne auch auf den Artikel in Die Volkswirtschaft, den die Verantwortliche seitens LINK Katrin Wattenhofer (Research Consultant Social Research) verfasst hat.
Die Unternehmen wurden im Rahmen des Bürokratiemonitors 2022 zum vierten Mal nach 2012, 2014 und 2018 nach ihrer subjektiven Wahrnehmung der regulierungsbedingten administrativen Belastung in verschiedenen Regulierungsbereichen befragt. Weitere Informationen und Erkenntnisse der jüngsten Befragung finden Sie in der Mitteilung des SECO.
Die Studie im Überblick
Methode: Online-Befragung
Grundgesamtheit: 1’525 in der Schweiz ansässige Unternehmen, die mindestens drei Beschäftigte aufweisen und ihre wirtschaftliche Aktivität in einem Bereich der NOGA-Codes von 8 bis 96 ausüben (also ohne Aktivitäten in Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten; Forstwirtschaft und Holzeinschlag; Fischerei und Aquakultur; Kohlenbergbau; Gewinnung von Erdöl und Erdgas; Erzbergbau; Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt; Exterritoriale Organisationen und Körperschaften)
Studienzeitraum: 10. Oktober bis 06. Dezember 2022
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