Studien • LINK Panel
Bundesrats-Nachfolge: Rösti erhält beste Bewertung, viele Kandidierende nicht bekannt
LINK • 26. Oktober 2022

Die Nachfolge für den Bundesratssitz von Ueli Maurer, die am 07. Dezember entschieden wird, sorgt für Gesprächsstoff. Nicht nur auf dem politischen Parkett werden die potenziellen neuen Bundesratsmitglieder diskutiert – auch in der allgemeinen Gesellschaft dürfte die Wahl ein wichtiges Thema sein. Um herauszufinden, wie die unterschiedlichen Kandidatinnen und Kandidaten sowie aktuelle Bundesratsmitglieder von der Bevölkerung bewertet werden, hat LINK vom 21. bis 24. Oktober 2022 in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage 1’148 Schweizerinnen und Schweizer aus der Deutsch- und Westschweiz sowie dem Tessin befragt. Zwar war zum Zeitpunkt der Umfragedurchführung die Nicht-Kandidatur von Natalie Rickli bereits publik, jedoch hat uns dennoch interessiert, wie sie von der Bevölkerung wahrgenommen wird.
Albert Rösti liegt vor allen anderen Kandidierenden
41 % aller Befragten bewerten die politische Arbeit von Albert Rösti (SVP) als eher bis sehr gut – damit wird der SVP-Anwärter im direkten Vergleich zu den anderen aktuellen Anwärter/innen Heinz Tännler, Hans-Ueli Vogt, Werner Salzmann und Michèle Blöchliger (alle SVP) am besten bewertet. Die politische Arbeit der zum Zeitpunkt der Umfragedurchführung bereits aus dem Rennen ausgetretenen Natalie Rickli (SVP) wird übrigens ebenso von 41 % der Befragten als eher bis sehr gut bezeichnet und liegt damit mit Rösti gleichauf. Hans-Ueli Vogt erhält von 20 % der Befragten eine eher bis sehr gute Bewertung und belegt damit Platz 3. Auffallend ist, dass viele der Kandidat/innen einem grossen Teil der Bevölkerung unbekannt sind – beispielsweise kennt mit 50 % die Hälfte der Befragten Heinz Tännler nicht.
Grosser Teil der Bevölkerung hat keine Meinung zu den Kandidierenden
Konkret danach gefragt, wem der aktuell aufgestellten Kandidierenden sie ihre eigene Stimme als Nachfolger/in für Ueli Maurer geben würden, liegt beim eher rechts-orientierten Spektrum mit 35 % Albert Rösti vorne, ebenso im zur Mitte orientierten Spektrum mit 20 % und im links-orientierten Spektrum mit 18 %. Gleichzeitig würden aber im linken Spektrum 36 % der Befragten ihre Stimme an keinen der Kandidierenden geben. Auffallend ist ebenso, dass mit 41 % ein Grossteil der Mitte keine Meinung dazu hat («Weiss nicht»).
Betrachtet man, wie geeignet die Befragten die einzelnen Kandidat/innen für die Nachfolge von Ueli Maurer halten, fällt auf, dass der Anteil an Personen, die keine Meinung haben («Weiss nicht»), durchweg sehr hoch ist. Möglich ist hier, dass sich viele Leute zu wenig mit der Bundesratsnachfolge beschäftigen oder die Informationen nicht zugänglich genug sind.
Partei-Spitzenkandidat/innen Top 3: SVP, SP, Mitte
Über alle Parteien hinweg gibt es jeweilige Spitzenkandidatinnen und -kandidaten. Die Befragten wurden gebeten, deren politische Arbeit sowie die der aktuellen Mitglieder des Bundesrates zu bewerten. Einerseits wird deutlich, dass die aktuellen Bundesratsmitglieder der Bevölkerung nachvollziehbar am besten bekannt sind – am anderen Ende der Bekanntheitsskala liegt beispielsweise Jürg Grossen (GLP), der 39 % der Bevölkerung nicht bekannt ist und zu dem weitere 18 % keine Meinung haben.
Die beste Bewertung erhält Bundesrat-Vizepräsident Alain Berset (SP) – 62 % der Bevölkerung bewerten seine Arbeit als eher bis sehr gut. Platz zwei belegt Justizministerin Karin Keller-Suter (FDP) (59 %), Platz drei Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Simonetta Sommaruga (SP) (57 %). Unter den aktuellen Spitzenkandidat/innen pro Partei für die Nachfolge erzielt Albert Rösti (SVP) mit 39 % «Eher gut» bis «Sehr gut»-Bewertungen die besten Werte, gefolgt von Christian Levrat (SP) mit 31 % und Gerhard Pfister (Mitte) mit 28 %.
Die Studie im Überblick
Methode: Online-Befragung über das LINK Panel
Grundgesamtheit: 1’148 in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz wohnhafte sprachassimilierte Personen im Alter von 15–79 Jahren. Die Stichprobe ist bevölkerungsrepräsentativ.
Studienzeitraum: 21. bis 24. Oktober 2022
Das könnte Sie auch interessieren: