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Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich gut über das Coronavirus informiert und reagieren besonnen
LINK • 8. März 2020

- Die wahrgenommene Bedrohung durch das Coronavirus für die Schweiz ist für die Befragten nur geringfügig gegenüber der Vorwoche angestiegen.
- Eine grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer fühlt sich gut vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) über das Coronavirus informiert.
- Die Massnahme des Bundesrats, Grossveranstaltungen mit über 1’000 Teilnehmern zu verbieten, wird von gut Dreiviertel der Befragten als angemessen bewertet.
Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich im Vergleich zur Vorwoche nur geringfügig bedrohter durch das Coronavirus
Die gefühlte Bedrohung für die Schweiz ist gemäss unserer Befragten gegenüber der Vorwoche nur geringfügig angestiegen. Vor dem Veranstaltungsverbot des Bundesrates am 28. Februar 2020 empfanden 58 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer das Coronavirus als eine Bedrohung für ihr Land, seit den bundesrätlichen Entscheidungen von letzter Woche sind es 66 Prozent.

„Welche Bedrohung stellt Ihrer Meinung nach das Coronavirus in jedem der folgenden Bereiche dar?“

Demgegenüber schätzten die Schweizerinnen und Schweizer das Coronavirus bereits letzte Woche als mittlere bis sehr hohe Bedrohung für die Welt ein (82%). Daran hat sich auch eine Woche später nicht viel geändert (84%). Weiterhin geben nur knapp ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer an, das Coronavirus sei für sie persönlich eine hohe bis mittlere Bedrohung (32%); dieser Wert hat sich gegenüber der Vorwoche nicht verändert (32%).


Im Tessin und in der Westschweiz ist die gefühlte Bedrohung durch das Coronavirus leicht höher als in der Deutschschweiz, wobei sich dieser Abstand gegenüber der Vorwoche leicht vergrössert hat. Von einem «Röstigraben» bezüglich der gefühlten Bedrohung kann dennoch keine Rede sein.






In der letzten Woche gab es bezüglich der verschiedenen Altersgruppen nur geringe Unterschiede in Bezug auf die gefühlte Bedrohung: 89 Prozent der jüngeren und älteren Befragten empfanden eine sehr geringe bis mittlere Bedrohung durch das Virus. Einzig der Anteil derer, die von einer mittleren Bedrohung ausgingen war bei älteren Schweizerinnen und Schweizern um 12 Prozent höher als bei den jüngeren. In dieser Woche ist vor allem das hohe bis sehr hohe Bedrohungsempfinden bei den 60-79jährigen um 5 Prozent gestiegen, während es bei den 15-29jährigen um 4 Prozent gesunken ist. Daraus lässt sich schliessen, dass die differenzierten Meldungen über die Bedrohungslage für ältere und jüngere Menschen bei der Bevölkerung angekommen sind.


Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer vertraut den Massnahmen der Institutionen auf Bundesebene
Eine grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer (87%) fühlt sich ausreichend vom Bundesamt für Gesundheit über das Coronavirus (Covid-19) informiert und steht hinter der Entscheidung des Bundesrates, Grossveranstaltungen mit mehr als 1’000 Teilnehmern zu verbieten (76%).


Die Mehrheit der Bevölkerung ist gegen eine Schliessung der Grenzen zu den Nachbarländern
Gut 60 Prozent der Befragten sprechen sich gegen eine pauschale Schliessung der Schweizer Grenzen aus. Knapp 20 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass nur Grenzen zu Nachbarländern geschlossen werden sollten, von denen ein erhöhtes Risiko ausgeht. Fast alle dieser Befragten gaben an, dass die Grenze zu Italien geschlossen werden sollte. Grenzschliessungen zu Frankreich, Deutschland und Österreich halten nur kleine Minderheiten für sinnvoll.




Empfohlene Massnahmen des BAG werden von der Bevölkerung besonnen befolgt
Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer setzt die empfohlenen

Ein schnelles Ende der Krise ist laut der Befragten nach wie vor nicht in Sicht
Die Mehrheit der Bevölkerung rechnet nach wie vor damit, dass es noch Monate dauern wird, bis das Coronavirus eingedämmt ist (Welle 1: 67%; Welle2: 69%).


Bisher war die Reaktion der Schweizerinnen und Schweizer sehr besonnen und das Vertrauen in die Institutionen auf Bundesebene ist bei einer grossen Mehrheit aktuell vorhanden. Als LINK stehen wir für seriöse Markt- und Sozialforschung. Durch unser hochwertiges und grösstes Panel in der Schweiz werden wir auch weiterhin Daten als Grundlage für einer sachdienliche Diskussion
Die Studie im Überblick
Methode: Onlinebefragung (LINK Panel)
Grundgesamtheit: In der Schweiz wohnhafte Personen im Alter von 15-79 Jahren, die repräsentativ für die dortige Bevölkerung sind, mindestens einmal pro Woche zu privaten Zwecken das Internet nutzen und den Fragebogen auf Deutsch, Französisch oder Italienisch ausfüllen können.
Fallzahl: Welle 2: 1‘074 Personen (Welle 1: 1’157 Personen)
Stichprobe (gewichtet nach folgenden Kriterien):
Geschlecht: weiblich & männlich
Altersgruppen: 15-29 Jahre, 30-44 Jahre, 45-59 Jahre & 60-79 Jahre
Region: D-CH, W-CH und TI
Haushaltsgrösse: 1-2 Personen & mehr als 3 Personen
Erwerbstätigkeit: Voll/ teilweise berufstätig & nicht berufstätig
Befragungszeitraum:
Welle 1: Mittwoch, 26.02.2020 15:00 bis Freitag, 28.02.2020 11:30
Welle 2: Dienstag, 03.03.2020 19:12 bis Freitag, 06.03.2020 12:06
LINK
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