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Digimonitor 2022: Markant stärkere Nutzung von E-Banking- und Streamingdiensten in der Schweiz
LINK • 5. September 2022

Verstärkte Nutzung von E-Banking und Streamingdiensten, gleichzeitig breite Nutzung klassischer Medien wie TV, Radio oder Kino: Die jährlich durchgeführte Studie Digimonitor gibt Aufschluss darüber, wie Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2022 verschiedene Medien nutzen.
Seit 2014 führen die Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) und die WEMF AG für Werbemedienforschung jährlich die Studie Digimonitor durch, welche die gesamte Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz repräsentiert. Die Studie wurde auch 2022 durch LINK erhoben; 1‘842 Personen wurden zu diesem Zweck telefonisch oder online befragt.
Klassische Kanäle liegen vorne, TikTok, Discord und LinkedIn legen bei den Social-Media-Diensten zu
Klassische Kanäle sind in der Schweiz populär: Mit 5.9 Millionen schaut die breite Bevölkerung (91 %) fern, 62 % von ihnen sogar täglich. Streamingdienste befinden sich in der Schweiz aktuell auf einem Allzeithoch: Netflix knackt mit 400’000 neuen Nutzerinnen und Nutzer die Drei-Millionen-Grenze. Nur auf YouTube streamen mit 4.5 Millionen (70 %) mehr Personen. Play Suisse, das Schweizer Streaming-Angebot der SRG, weist 1.1 Millionen (17 %) und Disney+ 1.0 Millionen (16 %) Zuschauerinnen und Zuschauer auf.
Ebenso beliebt sind das Radio (5.6 Millionen Hörer/innen bzw. 87 % der Bevölkerung) und digitale News (5.0 Millionen Leser/innen bzw. 77 % der Bevölkerung). Beide werden ebenfalls zu einem Grossteil täglich konsumiert. Des Weiteren nutzen 2.7 Millionen Personen (41 %) ein Gratis-Login für ihren digitalen News-Konsum, 1.1 Millionen (28 %) zahlen dafür und 1.9 Millionen (29 %) nutzen keine Newsangebote mit Registrierungspflicht.
Mit 170’000 neuen Nutzer/innen rückt Instagram an Facebook heran – 2.5 Millionen (39 % der Bevölkerung) sind inzwischen gelegentlich auf Instagram, noch 2.8 Millionen (44 %) auf Facebook. Bei jüngeren Personen ist Instagram bereits seit 2017 markant beliebter als Facebook: Instagram hat 610’000 User/innen zwischen 15 und 24 Jahren (83 % dieser Altersgruppe), Facebook nur noch 200’000 (27 %). Auch Snapchat (70 %), TikTok (43 %), Pinterest und Discord (beide 37 %) werden von mehr jungen Schweizerinnen und Schweizern genutzt als Facebook (27 %).
Mit 190’000 neuen User/innen wächst TikTok leicht stärker als Instagram. Während TikTok nun 860’000 mindestens gelegentliche Schweizer Nutzerinnen und Nutzer (13 % der Bevölkerung) aufweist, gewinnt LinkedIn 150’000 neue Userinnen und User – 1.8 Millionen (28 % der Bevölkerung) nutzen ab und zu LinkedIn. Obwohl die Business-Plattform vor allem bei Frauen wächst, sind noch immer gut sechs von zehn LinkedIn-Nutzern männlich. Praktisch nur bei Männern wächst dagegen Discord: Von den 90’000 neuen User/innen sind 85’000 Männer. Insgesamt nutzen 630’000 Personen (9.8 % der Bevölkerung) mindestens gelegentlich Discord. Unter den Social-Media-Plattformen hat nur Pinterest mit einem Minus von 130’000 User/innen einen grösseren Verlust aufzuweisen.
Kryptowährungen als Männerdomäne, Twint als Wachstumssieger der mobilen Bezahldienste
470’000 Personen (7.2 % der Bevölkerung) nutzen eine Kryptowährung; die Krypto-Nutzer/innen sind im Durchschnitt 33 Jahre alt und fast ausschliesslich Männer. Insbesondere Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren und Personen mit höherem Einkommen nutzen Kryptowährungen überproportional häufig.
3.7 Millionen (58 % der Bevölkerung) nutzen mindestens gelegentlich mobile Bezahldienste wie Twint und Apple- oder Google-Pay. Dabei ist Twint der Wachstumssieger: 2020 zählte die App erst 1.7 Millionen (27 %) und mehr männliche User. Nach einem starken Wachstum hat Twint ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis und liegt mit 3.4 Millionen (53 %) in allen Bevölkerungsgruppen vor Apple Pay mit 570’000 (8.9 %) und Google Pay mit 215’000 (3.3 %) Userinnen und User.
Weitere Erkenntnisse und Informationen zur Studie Digimonitor sowie die Möglichkeit für einen Lizenzerwerb finden Sie auf der Website der IGEM.
Die Studie im Überblick
Methode: Online- und Telefon-Befragung über das LINK Panel
Grundgesamtheit: 1’058 in der Deutschschweiz, 784 in der Westschweiz wohnhafte sprachassimilierte Personen im Alter ab 15 Jahren (entspricht MACH Basic 2022-1: Universum von 6’457’182 Personen, eingeschränkt auf Privathaushalte und sprachassimilierte Personen)
Studienzeitraum: Anfang April bis Mitte Juni 2022
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