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Erste positive Impulse für Tourismus und Konsumgüterbranche
LINK • 25. Mai 2020

- Die Mehrheit der Befragten erwartet eine zweite Infektionswelle aber der Anteil sinkt
- Bei Restaurantbesuchen herrscht noch Unsicherheit – der Besuch von Fachgeschäften erfährt grössere Akzeptanz
- 2 von 5 Befragten planen in diesem Jahr zu verreisen – davon knapp die Hälfte ins Ausland
Die gefühlte Bedrohung durch das Coronavirus sinkt seit Ende März kontinuierlich
Die weltweite Bedrohung durch das Coronavirus schätzen 63 Prozent der Befragten, die Bedrohung für die Schweiz 36 Prozent als hoch bis sehr hoch ein. Fast unverändert seit Ende April stufen 15 Prozent der Befragten das Virus für eine hohe bis sehr hohe Bedrohung für sie persönlich ein.

Im Tessin ist die gefühlte persönliche Bedrohung nach einem deutlichen Rückgang vergangene Woche um 13 Prozentpunkte diese Woche wieder leicht um 4 Prozentpunkte gestiegen. Auch in der Westschweiz ist der Anteil leicht gestiegen (plus 2 Prozentpunkte). Lediglich in der Deutschschweiz ist der Anteil, der sich persönlich durch das Virus bedroht fühlt, um 3 Prozentpunkte gesunken.

Nur noch gut die Hälfte der Befragten rechnen mit einer zweiten Infektionswelle
Der Anteil der Bevölkerung, der mit einer zweiten Infektionswelle rechnet, nimmt zum ersten Mal seit zwei Wochen mit minus 12 Prozentpunkten deutlich ab. Nur noch gut die Hälfte der Befragten (56 Prozent) gehen von einer zweiten Infektionswelle aus. Dabei gibt es jedoch deutliche regionale Unterschiede.

Vor allem in der Deutschschweiz sinkt der Anteil derer, die mit einer zweiten Infektionswelle rechnen, seit der letzten Woche um 15 Prozentpunkte. Auch in der Westschweiz glauben weniger Personen an eine zweite Welle als noch in der Vorwoche (minus 6 Prozentpunkte). Im Tessin hat sich die Anteile jedoch kaum verändert: 66 Prozent glauben weiterhin, dass es eine zweite Infektionswelle in der Schweiz geben wird. Damit ist Befürchtung einer zweiten Infektionswelle im Tessin weiterhin am verbreitetsten.

Mehr als die Hälfte der Befragten richten sich auf eine längere Periode bis zur Eindämmung des Virus ein
93 Prozent der Befragten, die von einer zweiten Infektionswelle ausgehen, rechnen mit dem nächsten Ausbruch noch innerhalb der nächsten 6 Monate. Nur 4 Prozent vermuten, dass die zweite Welle erst im nächsten Jahr kommen wird.

Entsprechend geht die Mehrheit der Befragten davon aus, dass es noch mehr als 6 Monate dauern wird, bis das Virus eingedämmt werden kann. Nur 37 rechnen mit einer Eindämmung noch in diesem Jahr.

Die Mehrheit hält die Lockerungsmassnahmen des Bundesrates für angemessen
Nur noch knapp ein Drittel der Befragten (-4 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche) hält die vom Bundesrat angekündigte Lockerung für übereilt. 55 Prozent der Befragten halten die Lockerung der Massnahmen für angemessen. Der Anteil der Befragten, die die vom Bundesrat angekündigte Lockerung als zu vorsichtig einstuft, ist fast unverändert (- 1 Prozentpunkt).

Im Tessin geht der Anteil, der die Öffnung als zu schnell einstuft, erstmals deutlich zurück (minus 15 Prozentpunkte). In der Westschweiz und im Tessin halten damit weiterhin ca. 2 von 5 Befragten die Lockerung für übereilt. Auch in der Deutschschweiz geht der Anteil derer, die die Lockerungen als zu schnell einstufen leicht zurück. Insgesamt geht hier aber nur gut ein Viertel der Befragten davon aus, dass die Lockerungen zu schnell sind.

Nur wenige tragen Schutzmasken in der Öffentlichkeit
Fast 9 von 10 Befragten geben an, bisher keine Schutzmaske zu tragen, wenn sie das Haus verlassen. 2 von 5 planen jedoch eine Maske zu kaufen. Ein Viertel ist sich noch nicht sicher.

Deutlich höher ist Anteil im Tessin; hier geben 43 Prozent der Befragten an, eine Schutzmaske beim Verlassen des Hauses zu tragen. In der Westschweiz sind es 19 Prozent.

Positive Aussichten für Konsumgüterbranche und Tourismus
Bei dem Besuch von Restaurants und Bars sind die Befragten noch zwiegespalten: Die Hälfte hält es für eher oder sehr wahrscheinlich ein Restaurant zu besuchen. Einkaufen in Fachgeschäften halten hingegen bereits zwei Drittel der Befragten für eher oder sehr wahrscheinlich.

Bei der Ferienplanung sind 23 Prozent der Befragten noch nicht sicher, ob sie dieses Jahr verreisen werden. 44 Prozent geben an, eine Reise zu planen. Nur ein Drittel plant nicht zu verreisen. Von den Befragten, die angeben, dieses Jahr verreisen zu wollen, werden 41 Prozent ihre Ferien aller Voraussicht nach in der Schweiz verbringen. 49 Prozent planen eine Auslandsreise und 10 Prozent sind sich noch nicht sicher, wohin es gehen soll. Die Mehrheit derer, die Ferien planen (62 Prozent), wollen dazu auch wieder Hotellerie oder Ferienwohnungen nutzen.

Die Studie im Überblick
Methode: Onlinebefragung (LINK Panel)
Grundgesamtheit: In der Schweiz wohnhafte Personen im Alter von 15-79 Jahren, die repräsentativ für die dortige Bevölkerung sind, mindestens einmal pro Woche zu privaten Zwecken das Internet nutzen und den Fragebogen auf Deutsch, Französisch oder Italienisch ausfüllen können.
Fallzahl:
- Welle 11: 1‘212 Personen
- Welle 10: 1‘274 Personen
- Welle 9: 1‘235 Personen
- Welle 8: 1‘267 Personen
- Welle 7: 1‘241 Personen
- Welle 6: 1‘213 Personen
- Welle 5: 1‘265 Personen
- Welle 4: 1‘297 Personen
- Welle 3: 1‘132 Personen
- Welle 2: 1‘074 Personen
- Welle 1: 1’157 Personen
Gewichtung der Stichprobe:
Geschlecht: Weiblich & männlich
Altersgruppen: 15-29 Jahre, 30-44 Jahre, 45-59 Jahre & 60-79 Jahre
Region: D-CH, W-CH und TI
Haushaltsgrösse: 1-2 Pers. & mehr als 3 Pers.
Erwerbstätigkeit: Voll/ teilweise berufstätig & nicht berufstätig
Befragungszeiträume:
- Welle 11: 13.05.2020 bis 19.05.2020
- Welle 10: 06.05.2020 bis 12.05.2020
- Welle 9: 29.04.2020 bis 05.05.2020
- Welle 8: 21.04.2020 bis 29.04.2020
- Welle 7: 07.04.2020 bis 14.04.2020
- Welle 6: 02.04 2020 bis 07.04.2020
- Welle 5: 25.03.2020 bis 31.03.2020
- Welle 4: 18.03.2020 bis 24.03.2020
- Welle 3: 10.03.2020 bis 12.03.2020
- Welle 2: 03.03.2020 bis 06.03.2020
- Welle 1: 26.02.2020 bis 28.02.2020
LINK
LINK ist Schweizer Marktführer in der Markt- und Sozialforschung und Betreiberin des einzigartigen LINK Internet-Panel. Mit 115’000 Panelisten ist das LINK Internet-Panel das grösste und qualitativ hochwertigste Panel der Schweiz. Mithilfe umfassender Profil-Informationen, die alle aktiv telefonisch rekrutiert wurden, können sehr gezielt für sämtliche Fragestellungen treffsicher Personen aus der Bevölkerung selektieren und befragen werden. So können Stimmungen und Haltungen über alle Landesteile, Altersgruppen und Geschlechter repräsentativ erhoben und damit die effektive Stimmung in der Schweiz innerhalb kurzer Zeit abgebildet werden. Durch eine gezielte und systematische Online-Befragung mit dem LINK Internet-Panel erhalten Führungskräfte in Wirtschaft, Verwaltung und Politik auch kurzfristig belastbare Ergebnisse für Ihre Fragestellungen. Mit über 100 Markt- und Sozialforscher*innen und knapp 1’000 Befrager*innen schafft LINK damit seit knapp vierzig Jahren zuverlässige und aussagekräftige Entscheidungsgrundlagen.
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Dr. Sabine Frenzel | Managing Director Social Research
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