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Ist das Virus schon vergessen? Die Schweiz macht nächsten Schritt hin zur Normalität
LINK • 12. Juni 2020

- Der Anteil derer, die an eine 2. Infektionswelle glauben, geht langsam aber stetig zurück.
- Es gibt eine sinkende Bereitschaft einen Mundschutz zu tragen – vor allem in der Deutschschweiz.
- Zunahme beim Konsum: Knapp zwei Drittel wollen wieder in Restaurants oder Bars gehen.
- Gut ein Viertel plant ins Ausland zu verreisen.
Die gefühlte Bedrohung durch das Virus ist in allen Bereichen (weltweit, für die Schweiz, für die Befragten persönlich) auf dem tiefsten Stand seit Ende März. Der Anteil derer, die sich durch das Virus bedroht fühlen, nimmt zwar weiterhin langsam, aber dennoch kontinuierlich ab.

Entgegen des allgemeinen Trends steigt der Anteil derer, die sich durch das Virus persönlich bedroht fühlen, in der Westschweiz um 4 Prozentpunkte auf 19 Prozent an.

Die Mehrheit der Befragten geht weiterhin davon aus, dass es noch mehr als 6 Monate dauern wird, bis das Virus eingedämmt werden kann. 7 Prozent gehen davon aus, dass das Virus innerhalb eines Monats eingedämmt sein wird. 40 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass das Virus in den nächsten 1 bis 6 Monaten eingedämmt wird (plus 3 Prozentpunkte).

Die Erwartung einer 2. Infektionswelle nimmt weiterhin ab
Mittlerweile geht ein Drittel der Befragten nicht mehr davon aus, dass es in der Schweiz eine zweite Infektionswelle mit dem Coronavirus geben wird. Der Anteil derer, die an eine 2. Infektionswelle glauben, ist damit seit fünf Wochen um insgesamt 14 Prozentpunkte zurückgegangen.

Weiterhin glaubt ein Grossteil der Befragten (71 Prozent, plus 7 Prozentpunkte im Vergleich zu Ende Mai), welche mit einer zweiten Infektionswelle in der Schweiz rechnen, dass diese innerhalb von 3 bis 6 Monaten auftreten wird. Lediglich 16 Prozent rechnen mit einer zweiten Welle in den nächsten 1 bis 2 Monaten.

Lockerung der Massnahmen durch den Bundesrat werden überwiegend für angemessen beurteilt
63 Prozent geben an, dass die Lockerung der Massnahmen durch den Bundesrat angemessen sind. Dies ist ein deutlicher Anstieg von 6 Prozentpunkten im Vergleich zur Vorwelle und der höchste Wert seit Anfang Mai. Dass die Lockerung schneller als angekündigt erfolgen werden, scheinen die Befragten gutzuheissen.

Im Tessin halten erstmals die Hälfte der Befragten die Lockerungen für angemessen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Vorwelle (plus 10 Prozentpunkte).

In der Deutschschweiz trägt kaum noch jemand einen Mundschutz
Lediglich 10 Prozent der Befragten geben an, eine Schutzmaske zu tragen, wenn sie das Haus verlassen. Die Schweizerinnen und Schweizer sind somit kaum bereit, in der Öffentlichkeit einen Mundschutz zu tragen – ein erstes Indiz für die Rückkehr zur Normalität?

Regional gibt es hier jedoch weiterhin grosse Unterschiede. Während in der Deutschschweiz nur 5 von 100 Personen eine Schutzmaske beim Verlassen des Hauses tragen, sind es in der Westschweiz immerhin 18 und im Tessin sogar 40 von 100 Befragten.

Konsumverhalten nimmt weiter leicht zu
Ein weiteres Indiz, dass sich die Schweiz auf dem Weg zur Normalität befindet, zeigt sich am Konsumverhalten. Knapp zwei Drittel der Befragten (plus 4 Prozentpunkte) können sich mittlerweile vorstellen, wieder in Restaurants oder Bars zu gehen.

Weiterhin zunehmend ist auch die Bereitschaft neben dem Gang in den Supermarkt und anderen Lebensmittelgeschäften auch wieder in Fachmärkten einzukaufen. Gut drei Viertel der Befragten (plus 4 Prozentpunkte) halten den Einkauf im Fachgeschäft demnach wieder für sehr oder eher wahrscheinlich.

Gut ein Viertel der Befragten kann sich vorstellen die Ferien im Ausland zu verbringen
Die Hälfte der Befragten plant dieses Jahr zu verreisen. Davon wollen 52 Prozent ihre Ferien im Ausland und 40 Prozent ihre Ferien in der Schweiz verbringen. Hauptsächlich mieten die Befragten für ihre geplanten Ferien nach wie vor ein Hotel, eine Pension oder eine Ferienwohnung (61 Prozent). Ein kleinerer Anteil plant Ferien in der Zweitwohnung bzw. in der eigenen Ferienwohnung (17 Prozent) oder beim Camping (15 Prozent).


Die Studie im Überblick
Methode: Onlinebefragung (LINK Panel)
Grundgesamtheit: In der Schweiz wohnhafte Personen im Alter von 15-79 Jahren, die repräsentativ für die dortige Bevölkerung sind, mindestens einmal pro Woche zu privaten Zwecken das Internet nutzen und den Fragebogen auf Deutsch, Französisch oder Italienisch ausfüllen können.
Fallzahl:
- Welle 13: 1‘200 Personen
- Welle 12: 1‘292 Personen
- Welle 11: 1‘212 Personen
- Welle 10: 1‘274 Personen
- Welle 9: 1‘235 Personen
- Welle 8: 1‘267 Personen
- Welle 7: 1‘241 Personen
- Welle 6: 1‘213 Personen
- Welle 5: 1‘265 Personen
- Welle 4: 1‘297 Personen
- Welle 3: 1‘132 Personen
- Welle 2: 1‘074 Personen
- Welle 1: 1’157 Personen
Gewichtung der Stichprobe:
Geschlecht: Weiblich & männlich
Altersgruppen: 15-29 Jahre, 30-44 Jahre, 45-59 Jahre & 60-79 Jahre
Region: D-CH, W-CH und TI
Haushaltsgrösse: 1-2 Pers. & mehr als 3 Pers.
Erwerbstätigkeit: Voll/ teilweise berufstätig & nicht berufstätig
Befragungszeiträume:
- Welle 13: 28.05.2020 bis 02.06.2020
- Welle 12: 20.05.2020 bis 27.05.2020
- Welle 11: 13.05.2020 bis 19.05.2020
- Welle 10: 06.05.2020 bis 12.05.2020
- Welle 9: 29.04.2020 bis 05.05.2020
- Welle 8: 21.04.2020 bis 29.04.2020
- Welle 7: 07.04.2020 bis 14.04.2020
- Welle 6: 02.04 2020 bis 07.04.2020
- Welle 5: 25.03.2020 bis 31.03.2020
- Welle 4: 18.03.2020 bis 24.03.2020
- Welle 3: 10.03.2020 bis 12.03.2020
- Welle 2: 03.03.2020 bis 06.03.2020
- Welle 1: 26.02.2020 bis 28.02.2020
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