Studien • LINK Panel
So denken Schweizerinnen und Schweizer über Videospiele
LINK • 8. September 2022

Am 12. September feiern die USA ihren jährlichen National Video Games Day – anlässlich dessen hat die LINK 1’208 Schweizerinnen und Schweizer zu ihrer Nutzung von, Erfahrung mit und Einschätzung zu Videospielen befragt. Dieselbe Studie wurde auch durch YouGov in Deutschland und in den USA durchgeführt.
Etwas mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer spielt Videospiele
Ein grosser Teil (53 %) der Schweizer Befragten spielt laut eigenen Angaben mindestens einmal im Jahr Videospiele – 14 % von ihnen spielen gar die meisten Tage. In der jüngsten Altersgruppe (15 bis 29 Jahre) spielen mehr als ein Fünftel an den meisten Tagen Videospiele, und nur 18 % von ihnen spielen nie welche. In den älteren Altersgruppen ist ein Trend zum geringeren/nicht verübten Spielen sichtbar.
Mehr als die Hälfte der Schweizer Befragten hatten bereits Kontakt mit gewalthaltigen Videospielen
Etwas mehr als die Hälfte (55 %) der Befragten hat bereits einmal einem Videospiel, in dem Gewalt vorkommt, zugesehen oder eines selbst gespielt. Der Anteil an Personen, die dies bereits getan haben, ist insbesondere in den jüngeren Altersgruppen hoch: In der Gruppe der 15- bis 29-Jährigen haben 82 % ein «Ja» angegeben, während es in der Gruppe der 60- bis 79-Jährigen bloss noch 18 % sind.
61 % der Schweizerinnen und Schweizer sehen Videospiele als mögliche Ursache für Gewalt und Aggression
Die Befragten wurden ausserdem gebeten, verschiedene Aussagen zu Videospielen und ihren Effekten zu bewerten. Hier zeigt sich unter anderem, dass mehr als die Hälfte der Befragten (61 %) in Videospielen eine mögliche Ursache für Gewalt und Aggression in der realen Welt sehen, und 37 % sehen sie gar als Ursache für Massen-Erschiessungen. Und obwohl Videospiele von knapp der Hälfte der Befragten (49 %) als Zeitverschwendung empfunden werden, sehen gleichzeitig genauso viele (49 %) in ihnen ein mögliches nützliches Ventil für Frustrationen und Aggressionen. Generell lässt sich sagen, dass Videospiele von jüngeren Befragten positiver bzw. weniger negativ bewertet werden als von älteren.
Die Befragten in den USA sind Videospielen gegenüber tendenziell weniger negativ eingestellt als Schweizerinnen und Schweizer; beispielsweise sehen nur 48 % der US-Amerikaner/innen in ihnen eine mögliche Ursache für Gewalt und Aggressionen, und nur 37 % sehen sie als Ursache für Massen-Erschiessungen. In Deutschland liegt dieser Wert mit 41 % hingegen deutlich höher, und als Gewalt- und Aggressionsursache werden Videospiele hier von 57 % wahrgenommen.
Werden die Bewertungen obenstehender Aussagen unter dem Filter betrachtet, wer von den Schweizer Befragten bereits Kontakt mit gewalthaltigen Videospielen hatte (zugesehen oder selbst gespielt), zeigen sich deutliche Unterschiede. Beispielsweise sehen von den Leuten mit Kontakt mit 70 % eine deutliche Mehrheit Videospiele als gute Art der Unterhaltung – bei denjenigen ohne Kontakt sind es nur 40 %. Ausserdem sind 60 % der Personen, die noch keinen Kontakt hatten, der Meinung, dass neue Gesetze nötig sind, um die Verfügbarkeit von Videospielen einzuschränken. Bei Personen mit Kontakt sind es nur 32 %.
Weitere Informationen zu den Studien von YouGov Deutschland sowie YouGov America finden Sie auf den jeweiligen Websites.
Die Studie im Überblick
Methode: Online-Befragung über das LINK Panel, das Panel von YouGov Deutschland und das Panel von YouGov America
Grundgesamtheit Schweiz: 1’208 in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz wohnhafte sprachassimilierte Personen im Alter von 15–79 Jahren. Die Stichprobe wurde nach Alter, Geschlecht und Region repräsentativ quotiert und gewichtet (gemäss aktueller BfS-Bevölkerungsstatistiken).
Grundgesamtheit Deutschland: 2’062 in Deutschland wohnhafte Personen, die Daten sind gewichtet und repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Grundgesamtheit USA: 1’000 US-Bürger/innen, die Daten sind gewichtet und repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Studienzeitraum: 13. bis 19. Juli 2022 (Schweiz), 27. bis 29. Juni 2022 (Deutschland), 07. bis 10. Juni 2022 (USA)
Das könnte Sie auch interessieren: