Studien
Trinkgeldkultur im Vergleich: Schweizer/innen geben weniger und seltener Trinkgeld als Deutsche
LINK • 29. August 2023
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Eine aktuelle Analyse von LINK und YouGov zur Trinkgeld-Bereitschaft zeigt: Schweizer/innen sind weniger spendierfreudig als Deutsche. Kellner/innen in Restaurants erhalten sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland den Löwenanteil an Trinkgeld, wobei Deutsche (72 %) öfter angeben, üblicherweise Trinkgeld zu geben als Schweizer/innen (65 %).
Während in der Schweiz Kneipen- und Barpersonal beim Trinkgeld auf Platz Zwei landet und 44 % der Bevölkerung hierzulande angibt, üblicherweise spendabel zu sein (Deutsche: 50 %), belegen diesen Platz in unserem Nachbarland Friseur/innen und Barber/innen. Mit 56 % geben über die Hälfte der Deutschen an, diesen üblicherweise Trinkgeld zu geben. Diese Spendierfreudigkeit fällt beim Friseurbesuch in der Schweiz mit 40 % deutlich geringer aus. Und auch bei Taxifahrer/innen ist die Differenz sehr deutlich: In der Schweiz gibt rund jede/r Vierte (27 %) Taxifahrer/innen (ausgenommen Mitfahrdienste, wie z.B. Uber) Trinkgeld, in Deutschland sind es zwei von fünf (40 %).
Automechaniker/innen wird hierzulande am seltensten ein Trinkgeld gegeben: Nur jede/r zehnte Schweizer/in (10 %) tut dies üblicherweise. In Deutschland sind es die Uber- und andere Mitfahrgelegenheits-Fahrer/innen, die am seltensten üblicherweise Trinkgeld erhalten (13 %).
Schweizer/innen geben häufiger 5 Prozent, Deutsche häufiger 10 Prozent Trinkgeld
Unter jenen Schweizer/innen, die manchmal oder üblicherweise im Restaurant ein Trinkgeld geben, geben 38 % an, einen Betrag von rund 5 Prozent des Rechnungsbetrages zu geben. Deutsche geben im Vergleich seltener rund 5 Prozent (26 %).
In Deutschland ist jedoch der gängigste Trinkgeldbetrag höher: Unter jenen Deutschen, die zumindest manchmal Trinkgeld geben, gibt rund jeder zweite (52 %) an, rund 10 Prozent zu geben. Dieser Betrag ist für Trinkgeld-Gebende in beiden Ländern der üblichste. In der Schweiz entscheiden sich üblicherweise 43 % der Trinkgeld-Gebenden für rund 10 Prozent.
Kein Trinkgeld bei schlechtem Service
Bei einer Sache sind sich Schweizer/innen und Deutsche einig: Schlechter Service wird nicht mit Trinkgeld belohnt. 62 % der Schweizer/innen geben bei miserablem Service im Restaurant nie ein Trinkgeld. In Deutschland sind dies 50 %. In beiden Ländern geben hingegen jeweils 67 % an, ausserordentlichen Service jedes Mal mit Trinkgeld zu belohnen.
Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf Umfragedaten der internationalen Data & Analytics Group YouGov, welcher das Markt- und Sozialforschungsinstitut LINK seit Dezember 2021 angehört. Hierfür wurden 1‘049 Personen in der Schweiz (vom 11. bis 17. August 2023) sowie 2‘054 Personen in Deutschland (vom 19. bis 23. Mai 2023) auf Basis von YouGov Surveys befragt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.
Die Studie im Überblick
Methode: Onlinebefragung im YouGov Panel
Grundgesamtheit: 2’054 in Deutschland wohnhafte Personen ab dem Alter von 18 Jahren sowie 1’049 in der Schweiz wohnhafte Personen ab dem Alter von 18 Jahren
Erhebungszeitraum: 19. bis 23. Juni 2023 (Deutschland) bzw. 11. bis 17. August 2023 (Schweiz)
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