Anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertags vom 31. Mai hat das Universitätszentrum für Allgemeinmedizin und Gesundheitswesen – Unisanté – Lausanne im April und Mai 2022 mit Hilfe der LINK eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage unter 830 Westschweizer/innen durchgeführt. Dabei wurden entsprechend des diesjährigen Fokus der WHO – des Effekts von Tabak auf die Umwelt – unter anderem Einblicke in das Bewusstsein der Befragten für die ökologischen Auswirkungen des Tabaks und dessen Konsum gewonnen.
Deutliche Mehrheit assoziiert Tabak mit negativen Umweltaspekten
Die Mehrheit (85 %) der Bevölkerung der Romandie empfindet einen ziemlich bis sehr negativen Einfluss von Tabak auf die Umwelt: Alle Phasen der Produktion und des Konsums werden von einer Mehrzahl der Befragten als negativ eingeschätzt, wobei der Produktkonsum und die Abfallentsorgung in den Augen der Befragten den stärksten negativen Effekt haben. Jedoch handelt es sich hierbei gemäss Unisanté nur um einen Hundertstel der gesamten Kohlenstoffauswirkungen des Tabakzyklus – Grund für diese Wahrnehmungsdiskrepanz könnte laut Unisanté die deutlich stärkere Präsenz von Zigarettenstummeln und anderen Tabakabfällen im öffentlichen Raum gegenüber Anbau und Trocknung der Blätter sein. Diese sind gemäss Unisanté zwar weitaus umweltschädlicher, in der Schweiz jedoch weniger sichtbar.
Die eigene Gesundheit als stärkster Grund, mit dem Rauchen aufzuhören
Als grösster Motivator, um mit dem Tabakkonsum aufzuhören, gilt bei den Befragten die eigene Gesundheit, gefolgt von den täglichen Kosten und der mangelnden körperlichen Fitness, die dem Konsum von Tabak geschuldet ist. Auch der Einfluss auf die Umwelt wird von 10 % der Befragten als Grund für den Rauchstopp genannt. Ausserdem werden auch elektronische Zigaretten von zwei Dritteln der Befragten als negativ oder sehr negativ für die Umwelt wahrgenommen.
Mit 46 % sind etwas weniger als die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass die Hersteller für die Umweltauswirkungen verantwortlich sind, während 31 % die Konsument/innen und 16 % den Staat verantwortlich machen. Gleichzeitig befürwortet eine deutliche Mehrheit der Romands die Einführung zusätzlicher Massnahmen zur Tabakprävention, wie bspw. ein Rauchverbot auf Schulhöfen und Spielplätzen, eine Erhöhung der Tabaksteuern oder eine bessere Kostenübernahme für Medikamente zur Raucherentwöhnung . Die Hälfte der Westschweizerinnen und Westschweizer unterstützt ausserdem die Einführung einer neutralen Verpackung und grössere Warnhinweise auf diesen.
Weitere Informationen sowie alle Ergebnisse der Studie (auf Französisch) finden Sie in der Medienmitteilung von Unisanté.