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Weiterhin steigende Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung, einen Mundschutz zu tragen
LINK • 16. April 2020

- Anteil derer, die das Virus für eine hohe bis sehr hohe weltweite Bedrohung ansehen, ist auf vergleichbarem Niveau wie in der Vorwoche.
- Im Tessin nimmt die gefühlte persönliche Bedrohung erstmals seit drei Wochen deutlich ab (um 7.2 Prozentpunkte).
- Mehr als die Hälfte aller Befragten geht davon aus, dass Covid-19 keine Auswirkungen auf ihre persönliche finanzielle Lage hat (+ 6.8 Prozentpunkte).
- Die Bereitschaft der Befragten, einen Mundschutz zu tragen, nimmt weiter zu und liegt inzwischen bei 38.6%.
- Im Vergleich zur Vorwoche ist der Anteil der Befragten, welcher den ausgerufenen Notstand für angemessen hält, um 4.2 Prozentpunkte auf den bislang höchsten Wert (81%) gestiegen.
- Obwohl viele Eltern ihre Kinder mehrheitlich neben der Arbeit betreuen, sind lediglich 27% der Meinung, dass Schulen etc. nach den Frühlingsferien wieder geöffnet werden sollten.
Trotz positiver Meldungen von Seiten Bundesrat und Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht die Schweizer Bevölkerung von einer längeren Zeit aus, die notwendig ist, um das Coronavirus einzudämmen. Die Bereitschaft, einen Mundschutz zu tragen, um sich vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu schützen, nimmt weiter zu. Der bislang höchste Anteil der Befragten stuft den vom Bundesrat für die Schweiz ausgerufenen Notstand als angemessen ein.
Die gefühlte Bedrohung durch das Coronavirus ging in der letzten Woche tendenziell weiter zurück. Die weltweite Bedrohung durch Covid-19 wurde von 73% als hoch oder sehr hoch einstuft, und liegt somit wiederum tiefer als in der Vorwoche (minus 2 Prozentpunkte). Die gefühlte Bedrohung für die Schweiz (54%) und die persönliche Bedrohung (19%) befinden sich auf Niveau der Vorwoche.
Während im Vergleich zur Vorwoche der Anteil, welcher im Coronavirus eine persönliche Bedrohung sieht, in der Deutschschweiz wieder leicht ansteigt (um 2 Prozentpunkte auf 17%), nimmt er in der Westschweiz leicht (minus 3 Prozentpunkte auf 24%) und im Tessin erstmals seit drei Wochen deutlich (minus 7 Prozentpunkte auf 37%) ab.


Erwartete negative Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft und persönliche finanzielle Lage gehen weiter leicht zurück – Für die Weltwirtschaft gehen nach wie vor über 90% von negativen Folgen aus
Die befürchteten negative wirtschaftlichen Folgen sind für alle Bereiche (Weltwirtschaft, Schweiz, persönliche finanzielle Lage) ungefähr auf gleichem Niveau wie in der Vorwoche. Für die Weltwirtschaft und die Schweizer Wirtschaft gehen weiterhin mindestens 9 von 10 Personen von negativen Folgen aus.

Die Bedrohung für die persönliche finanzielle Lage bleibt in der Westschweiz und im Tessin ungefähr gleich zur Vorwoche. In der Deutschschweiz nimmt dieser Anteil leicht ab (um 3.3 Prozentpunkte auf 24%).

Der Anteil der Schweizer Bevölkerung, welcher die negativen Folgen auf die persönliche finanzielle Lage noch nicht einschätzen kann, ist auf 20% gesunken. Mehr als die Hälfte aller Befragten geht davon aus, dass Covid-19 keine Auswirkungen auf ihre persönliche finanzielle Lage hat (+ 6.8 Prozentpunkte).

Vermeidung von ÖV geht weiterhin leicht zurück – Bereitschaft, einen Mundschutz zu tragen, nimmt in der Bevölkerung weiter zu
Wie bereits in der Vorwoche nimmt der Anteil der Befragten, welche zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus den öffentlichen Verkehr meiden, leicht ab (82%). Wiederum einen Anstieg zeigt sich in der Bereitschaft, einen Mundschutz zu tragen. 39% der Befragten geben an, dass dies wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich ist. In der Westschweiz (50.9%) und im Tessin (60.0%) ist die Bereitschaft gar bei über der Hälfte der Befragten vorhanden.

Der Zuspruch für den vom Bundesrat ausgerufenen Notstand auf bislang höchstem Niveau
Im Vergleich zur Vorwoche ist der Anteil der Befragten, welcher den ausgerufenen Notstand für angemessen hält, um 4.2 Prozentpunkte auf den bislang höchsten Wert (81%) gestiegen. Offenbar hat die sinkende Anzahl von bestätigten Neuinfektionen und damit der Erfolg der verhängten Massnahmen die Akzeptanz positiv beeinflusst.

Knapp 1/5 der Schweizer Bevölkerung geht davon aus, dass die Eindämmung des Coronavirus länger als 6 Monate dauern wird
Der Anteil derer, die von einer Eindämmung binnen über 6 Monaten ausgehen, ist weiter um 5.2 Prozentunkte gestiegen. Trotz der vom Bundesrat angekündigter Lockerung der Massnahmen ist sich die Bevölkerung darüber im Klaren, dass die Eindämmung des Coronavirus noch lange dauern wird.

Homeoffice und flexible Arbeitszeiten weiterhin hilfreich bei der Kinderbetreuung
Der Anteil Betroffener von Schliessung von Schulen und Kitas bleibt gleich. Eltern zeigen weiterhin ein hohes Mass an Eigeninitiative zu Betreuung ihrer Kinder und organisieren sich Eltern durch Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. Obwohl viele Eltern ihre Kinder grossmehrheitlich neben der Arbeit betreuen, sind lediglich 27% der Meinung, dass Schulen etc. nach den Frühlingsferien wieder geöffnet werden sollten.


Die Studie im Überblick
Methode: Onlinebefragung (LINK Panel)
Grundgesamtheit: In der Schweiz wohnhafte Personen im Alter von 15-79 Jahren, die repräsentativ für die dortige Bevölkerung sind, mindestens einmal pro Woche zu privaten Zwecken das Internet nutzen und den Fragebogen auf Deutsch, Französisch oder Italienisch ausfüllen können.
Fallzahl:
- Welle 7: 1‘241 Personen
- Welle 6: 1‘213 Personen
- Welle 5: 1‘265 Personen
- Welle 4: 1‘297 Personen
- Welle 3: 1‘132 Personen
- Welle 2: 1‘074 Personen
- Welle 1: 1’157 Personen
Gewichtung der Stichprobe:
Geschlecht: Weiblich & männlich
Altersgruppen: 15-29 Jahre, 30-44 Jahre, 45-59 Jahre & 60-79 Jahre
Region: D-CH, W-CH und TI
Haushaltsgrösse: 1-2 Pers. & mehr als 3 Pers.
Erwerbstätigkeit: Voll/ teilweise berufstätig & nicht berufstätig
Befragungszeiträume:
- Welle 7: 07.04.2020 bis 14.04.2020
- Welle 6: 02.04 2020 bis 07.04.2020
- Welle 5: 25.03.2020 bis 31.03.2020
- Welle 4: 18.03.2020 bis 24.03.2020
- Welle 3: 10.03.2020 bis 12.03.2020
- Welle 2: 03.03.2020 bis 06.03.2020
- Welle 1: 26.02.2020 bis 28.02.2020
LINK
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Kontakt für Rückfragen
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Dr. Sabine Frenzel | Managing Director Social Research
Tel +41 41 367 73 80
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