Studien • LINK Panel
Welchen Kurs wünschen sich Schweizer/innen in Sachen Corona?
LINK • 29. November 2021
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Für den SonntagsBlick hat LINK vergangene Woche eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage zur aktuellen Stimmung in der Bevölkerung hinsichtlich der Corona-Massnahmen des Bundesrates durchgeführt. Dank Umsetzung in der agilen Research-Plattform quantilope konnten innert 48 Stunden repräsentative Ergebnisse generiert werden – von der Fragebogenkonzeption über die Erhebung bis hin zur Auswertung. Pünktlich zum Abstimmungsentscheid zugunsten des Covid-Gesetzes zeigt die Befragung auf, was die Bevölkerung von der aktuellen Strategie zur Bekämpfung der Pandemie hält und was sie sich wünscht.
2G stösst auf Akzeptanz – auch eine Impfpflicht ist nicht vom Tisch
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer sich eine Verschärfung gewisser Massnahmen wünscht. Keine zusätzlichen Massnahmen wünschen sich lediglich 31.7 % der Befragten. 62 % der Bevölkerung wünschen sich hingegen eine 2G-Regelung, also den Status «geimpft» oder «genesen» als Voraussetzung zur uneingeschränkten Teilnahme am öffentlichen Leben, und eine allgemeine Impfpflicht befürwortet mit 53.1 % über die Hälfte der Befragten. Besonderen Zuspruch erhält eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Pflegeberufe – 69 % der Bevölkerung sprechen sich dafür aus. Auf wenig Zustimmung stösst hingegen ein erneuter Lockdown. 78.2 % sprechen sich gegen einen solchen aus, und auch ein Lockdown nur für Ungeimpfte wird mit 50.2 % von der Hälfte der Befragten abgelehnt.
Unterschiede zwischen Deutsch- und Westschweiz sowie Jüngeren und Älteren
Die Einschätzung der Lage variiert jedoch zwischen Deutsch- und Westschweizer/innen, und auch die verschiedenen Altersgruppen sind sich teilweise sehr uneinig. Ob 2G, eine allgemeine Impfpflicht, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen sowie ein erneuter vollständiger Lockdown für alle Einwohner/innen – alle abgefragten Massnahmen stossen in der Westschweiz auf weniger Akzeptanz als in der Deutschschweiz. Gleichzeitig ist in der Westschweiz die Zufriedenheit mit der Arbeit der Kantone (55.5 %) höher als in der Deutschschweiz (42.2 %).
Es zeigt sich ebenfalls, dass der ältere Teil der Bevölkerung strengeren Massnahmen tendenziell offener gegenübersteht als der jüngere. Während mit 76.9 % über drei Viertel der 60- bis 79-Jährigen eine 2G-Regelung befürworten, sind dies bei den 15- bis 29-Jährigen nur 55.2 %. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Frage nach der Impfpflicht. Lediglich bei einem erneuten Lockdown ist die ältere Bevölkerungsschicht ablehnender als die jüngere.
Geteilte Einstellungen zum Kurs des Bundesrates
Gefragt nach der Einstellung zur Strategie des Bundesrates äussern sich mit 50.3 % die Hälfte der Befragten als zufrieden – jedoch auch beinahe die Hälfte (49.7 %) als unzufrieden. Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Kantone fällt mit 54.2 % etwas höher aus.
Betrachtet man die kürzlich kommunizierte Entscheidung des Bundesrates, auf strengere Massnahmen zu verzichten, zeigen sich hinsichtlich Siedlungsart sowie Geschlecht Unterschiede. In der Stadt bzw. in der Agglomeration ist man eher unzufrieden mit dem gewählten Kurs als auf dem Land, und mehr als die Hälfte der Frauen schätzen diesen mit 54.4 % als nicht ausreichend ein, während Männer die Strategie zu 53.7 % befürworten.
Die Studie im Überblick
Methode: Online-Befragung über das LINK Panel
Grundgesamtheit: In der Schweiz wohnhafte wahlberechtigte Personen im Alter von 15 – 79 Jahren, die mindestens einmal wöchentlich zu privaten Zwecken im Internet sind. Die Stichprobe wurde nach Region, Alter und Geschlecht repräsentativ quotiert und gewichtet (gemäss aktueller BfS-Bevölkerungsstatistiken).
Studienzeitraum: 25. bis 27. November 2021
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